Berlin Alexanderplatz (2020) - Filmbewertung

Originaltitel: Berlin Alexanderplatz

Land: Deutschland, Frankreich, Niederlande, Kanada

Genre: Drama

Regie: Burhan Qurbani

Darsteller: Welket Bungué, Albrecht Schuch, Jella Haase, Joachim Król, Annabelle Mandeng

Die Vorfreude auf die Neuinterpretation von "Berlin Alexanderplatz" von Rainer Werner  Fassbinder aus 1980 war recht groß. Auch der Trailer machte Lust auf mehr: tolle Farben, ein cooler Soundtrack und unsere Hauptstadt Berlin als eigentliche Hauptdarstellerin.

Der Film beginnt vielversprechend: interessante Charaktere, eine handwerklich tadellose Inszenierung und eine gewisse Frische, die ich gerade aus Deutschland schon länger vermisst habe. Mit fortschreitender Laufzeit plätschert der Film von Burhan Qurbani jedoch meines Erachtens eher irgendwie nur so vor sich hin ohne dass es wirklich unterhalterische oder dramaturgische Spitzen gibt.

Die Darsteller agieren durch die Bank weg absolut solide, wobei Albrecht Schuch, den ich spätestens seit "Systemsprenger" als Schauspieler sehr mag, aus meiner Sicht ganz scharf an der Grenze zum Over-Acting schrammt. Für seine Leistung als Nebendarsteller hat er aber immerhin einige Preise erhalten, sodass dieser Kritikpunkt wohl rein subjektiv zu bewerten ist.

Die Story ist weder inhaltlich besonders außergewöhnlich noch ist sie auf irgendeine Art und Weise innovativ erzählt. Hier hätte ich mir mehr gewünscht: mehr Innovation, mehr Tiefe, mehr Risikobereitschaft.

Fazit: Ambitionierte Ansätze, gute Darsteller und eine audio-visuell ansprechende Aufbereitung machen noch keinen guten Film, wenn die Geschichte einfach nicht mitzureißen vermag.